Piercing für die Zunge

Dienstag, den 19. März 2024 um 08.55 Uhr

 

Zungenpiercing

Beim Zungenpiercing handelt es sich um ein besonderes Schmuckstück, welches in einen Kanal, der durch die Zunge gestochen wird, eingesetzt werden kann. In der Regel wird das Zungenpiercing vertikal in der Mitte der Zunge gestochen, wo anschließend verschiedene Schmuckstücke eingesetzt werden können.

Das Zungenpiercing, welches sich in Deutschland und Europa erst in den 1990er Jahren etablierte, kann bereits auf eine lange Geschichte zurückblicken. Spanische Eroberer berichteten bereits im 16. Jahrhundert von Völkern in Mittelamerika, die sich ihre Zunge, aber auch Ohren, Gesicht und Wangen durchstochen haben. Neben dem eigenen Schmuck waren vor allem religiöse Gedanken der Grund für das Zungenpiercing.

Heute hat sich das Zungenpiercing auch in der westlichen Welt etabliert. Trugen anfangs vor allem Menschen in der Techno Szene ein Zungenpiercing, findet es sich heute auch in vielen anderen Gruppen. Auch einige Prominente tragen ein Zungenpiercing und haben hiermit zur Verbreitung dieser Form des Körperkultes beigetragen.

Das Zungenpiercing stechen
Beim Stechen eines Zungenpiercings wird die Einstichstelle zunächst vom Piercer markiert, um anschließend die Zunge mit einer Klemmzange zu fixieren. Nun ist es möglich, das Zungenpiercing mit einer Kanüle zu stechen.
Der Piercer muss beim Zungenpiercing stechen vor allem darauf achten, wichtige Blutgefäße, aber auch das Zungenbändchen nicht zu verletzen. Zudem darf die Position des Piercings nicht dazu führen, dass die Geschmacksnerven verletzt oder dauerhaft geschädigt werden. Letztlich sollte das Piercing genau so gestochen werden, dass der später eingesetzte Stab oder die Kugel die Zähne nicht schädigen.

Wie bei allen anderen Piercings auch ist beim Zungenpiercing darauf zu achten, dass die erforderliche Hygiene beim Stechen eingehalten wird. Wichtig ist dabei die Verwendung von sterilen Werkzeugen. Aber auch das Tragen steriler Handschuhe ist wichtig, um Keime und Bakterien von der Wunde fernzuhalten. So kann verhindert werden, dass sich das Zungenpiercing entzündet und große Schmerzen bereitet.

In jedem Fall wird die Zunge nach dem Stechen vom Zungenpiercing anschwellen, auch leichte Blutungen der Wunde sind durchaus üblich. Der Piercer berücksichtigt die drohende Schwellung, indem er einen Stab einsetzt, der entsprechend länger ist. Nach dem Abschwellen vom Zungenpiercing kann der Stab dann herausgenommen und gegen einen kürzeren Stecker ausgetauscht werden.

Für das Stechen vom Zungenpiercing müssen also bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Aus diesem Grund ist es nicht ratsam, das Zungenpiercing selber zu stechen, da die Risiken unkalkulierbar sind. Sollten nämlich Bakterien oder Schmutzpartikel in die Wunde gelangen, könnte dies zu starken Entzündungen und Vereiterungen führen, die nur noch in einem Krankenhaus behandelt werden können. Man sollte daher einem erfahrenen Piercer vertrauen, um negative Folgen zu vermeiden.

Die Schmerzen beim Zungenpiercing
Wie bei anderen Piercings auch können beim Zungenpiercing durchaus Schmerzen verursacht werden. Insbesondere beim Stechen, aber auch in den ersten Wochen, kann ein Zungenpiercing schmerzen. Vielfach wird jedoch davon berichtet, dass die Schmerzen weniger stark ausgefallen sind als anfangs befürchtet. Und wer sich darauf einstellt, dass ein Zungenpiercing Schmerzen verursachen kann, wird diese kaum spüren.
Schmerzen sind eine sehr subjektive Wahrnehmung, deshalb kann man auch beim Zungenpiercing die Schmerzen nicht pauschal benennen. Da das Piercing jedoch durch eine empfindliche Körperstelle gestochen wird, kann dies nicht schmerzfrei erfolgen.
Auf Wunsch bieten einige Piercer die Möglichkeit, die Zunge leicht zu betäuben, um die Schmerzen zu verringern. Hiernach sollte der Piercer vorab gefragt werden, auch die anfallenden Kosten sind zu beachten.

Heilung und Pflege vom Zungenpiercing
Beim Stechen eines Zungenpiercings wird ein operativer Eingriff vorgenommen. Wie bei allen anderen Operationen auch entsteht beim Zungenpiercing also eine Wunde, die natürlich Zeit zum Heilen braucht. In der Regel dauert der Heilungsvorgang drei bis sechs Wochen, wobei dieser von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein kann. Geht die Heilung in einem Fall schnell voran, kann diese im anderen Fall einige Wochen in Anspruch nehmen, bis das Zungenpiercing vollständig verheilt ist.

Um die Heilung zu beschleunigen, sollte man beispielsweise auf säurehaltige Lebensmittel sowie auf Milchprodukte, Alkohol und Nikotin verzichten. Diese würden den Heilungsprozess stören und können sogar zu Entzündungen führen. Es ist weiterhin wichtig, die Zunge zu schonen, weshalb man das Reden beschränken und auch Zungenküsse vermeiden sollte.

Für die Heilung vom Zungenpiercing ist es weiterhin sinnvoll, einige wichtige Pflegehinweise zu beachten. So sollte man das Zungenpiercing etwa eine Woche nach dem Stechen zwei- bis dreimal pro Tag entfernen und umfassend säubern. Für die Säuberung eignet sich warmes Wasser ebenso wie eine Kochsalzlösung oder eine Desinfektionslösung. Die Wunde selbst kann ebenfalls mit warmem Wasser von Verkrustungen befreit werden.

Wer diese Pflege- und Verhaltensregeln beachtet, kann nicht nur die Heilung vom Zungenpiercing unterstützen, sondern sorgt gleichzeitig dafür, dass Entzündungen keine Chance haben.

Wenn sich das Zungenpiercing entzündet
Wurde unsauber gearbeitet, hat man das Zungenpiercing selbst gestochen oder wurden die Pflegehinweise nicht beachtet, kann sich das Zungenpiercing entzünden. In diesem Fall ist es wichtig, die Entzündung sofort zu behandeln. Nur so kann verhindert werden, dass die Wunde eitert und weit reichende Folgen verursacht.

Hat sich das Zungenpiercing entzündet, sollte man die oben genannten Pflegehinweise weiter beachten und das Zungenpiercing mehrmals täglich entfernen und reinigen. Auch die Wunde selbst sollte gereinigt werden, da sich hier nicht selten Bakterien und Keime festsetzen, die der Herd der Entzündung sein können. Mitunter wird so erreicht, dass sich die Entzündung zurückbildet und das Zungenpiercing wie gewünscht verheilt.

Sollte dies nicht der Fall sein, muss ein Arzt aufgesucht werden. Sollte die Entzündung sehr stark sein ist es meist nicht mehr möglich, das Zungenpiercing auf einfachem Weg zu entfernen. Gleiches gilt, wenn die Wunde stark eitert. Der Arzt muss das Zungenpiercing dann operativ mit Narkose entfernen, um weitere Schäden durch Entzündungen zu verhindern. Nicht selten verbleiben dann jedoch Narben auf der Zunge, die nicht kaschiert werden können.

Risiken beim Zungenpiercing
Ein operativer Eingriff, wie es das Zungenpiercing ist, ist immer auch mit Risiken und Gefahren verbunden. Hierüber sollte man sich vorab umfassend informieren.

Zu den größten Gefahren gehört natürlich, dass sich das Zungenpiercing entzündet. Eine Entzündung ist beispielsweise dann möglich, wenn der Piercer nicht sauber arbeitet, die hygienischen Vorgaben nicht befolgt oder wenn das Piercing selber gestochen wird. Neben starken Schmerzen kann eine solche Entzündung auch vereitern. Wird jetzt nicht schnell gehandelt, können Bakterien ins Blut gelangen und so schwer wiegenden Erkrankungen führen. Diese Gefahren können jedoch reduziert werden, wenn man sich einem erfahrenen Piercer anvertraut, der viel Wert auf sterile Instrumente und ein hygienisches Umfeld legt. Auf das Selber Stechen sollte in jedem Fall verzichtet werden.

Weitere mögliche Risiken beim Zungenpiercing stechen ist das Risiko, dass die Zähne geschädigt werden. Insbesondere dann, wenn ein zu langer Stab verwendet wird, sind Schäden der Zähne kaum auszuschließen. Stecker und Kugeln aus Kunststoff sorgen jedoch dafür, dass die Zähne gesund bleiben.


Zungenpiercing
Zungenpiercing


Der Zungenpiercing Schmuck
Als Zungenpiercing Schmuck können verschiedene Schmuckstücke wie Kugeln oder Stecker verwendet werden. Nach dem Einstechen wird in der Regel ein Stab aus Titan eingesetzt, da dieser keine allergischen Reaktionen hervorrufen kann und die Heilung der Wunde nicht verzögert. Später dann, nach dem Abheilen der Wunde, kann der Zungenpiercing Schmuck je nach Wunsch ausgetauscht und gewechselt werden. Die Schmuckhersteller bieten hierzu eine schier unendliche Auswahl an Kugeln und Steckern, die sich in farblichen Varianten, aber auch in den Motiven und Ausführungen unterscheiden.

Besonders edel sind dabei Ausführungen, die mit einem Kristall oder einem Edelstein besetzt sind. Sie werden vor allem von Frauen gern gewählt, die mit ihrem Zungenpiercing auf sich aufmerksam machen und einfach schön aussehen wollen.

Kaufen kann man diese Schmuckstücke natürlich beim Piercer, der auch das Zungenpiercing gestochen hat. Im Internet finden sich zudem verschiedene Onlineshops mit einer großen Auswahl und günstigen Preisen.

 

Wichtiger Hinweis: Diese Website über das Thema Zungenpiercing dient ausschließlich der reinen Grundinformationen. Die Website erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit oder in allen Punkten richtig zu sein. Lassen sie sich auf jeden Fall in einem Piercing-Geschäft umfassend beraten und führen sie keine eigenen Piercingversuche durch. Befragen sie auch ihren Arzt und konsultieren sie ihn sofort bei den kleinsten Auffälligkeiten.